Mit 46 Jahren erhielt ich die späte Diagnose: ADHS. Dieser Moment brachte nicht nur eine Erklärung für viele Herausforderungen meines Lebens, sondern leitete auch eine Phase der Selbstfindung und Heilung ein. Ein Schlüssel dazu? Die ketogene Diät.
Mein Leben lang kämpfte ich mit Konzentrationsproblemen, einer Neigung zur Ablenkung und der Unfähigkeit, Prioritäten zu setzen. Erst ein Zeitungsbericht öffnete mir die Augen für ADHS – eine Störung, die ich bis dahin nur mit Hyperaktivität bei Kindern verbunden hatte. Die darauf folgende Reise führte mich durch Selbstreflexion, medizinische Diagnostik und letztlich zur späten, aber erlösenden Diagnose.
Schon vor meiner Diagnose fand ich zur ketogenen Ernährung. Ursprünglich suchte ich nach einer Möglichkeit, meine körperliche Vitalität zu verbessern und Gewicht zu verlieren. Doch überraschend erlebte ich, wie sich mit der Umstellung meiner Ernährung nicht nur mein Körper, sondern auch mein Geist veränderte. Der ständige Nebel im Kopf, die Unruhe und die Ablenkbarkeit – all das begann sich zu lichten.
Die ketogene Diät erwies sich als ein unerwarteter, aber mächtiger Verbündeter im Umgang mit ADHS. Der Verzicht auf Zucker und die Reduktion von Kohlenhydraten schienen meinen Geist zu beruhigen und meine Konzentrationsfähigkeit zu steigern. Anstelle der üblichen Reizüberflutung fand ich zu einer neuen Ruhe und Klarheit.
Ich begann, meine Ernährung gezielt einzusetzen, um meine ADHS-Symptome zu managen. Experimente mit verschiedenen Ernährungsformen und Supplementen, sowie die Integration von Atemtechniken und Eisbädern in meinen Alltag, halfen mir, einen individuellen Weg zu finden, der mir ermöglichte, mit meinen ADHS-Symptomen besser umzugehen.
Die Entdeckung meiner ADHS und die parallele Reise mit der ketogenen Diät haben mein Leben grundlegend verändert. Sie haben mir nicht nur geholfen, meinen Geist zu klären und mich besser zu fokussieren, sondern auch ein tieferes Verständnis für mich selbst und meine Bedürfnisse entwickelt. Ich stehe jetzt an einem Punkt, an dem ich meine Erfahrungen teilen und anderen auf ähnlichen Wegen Hilfe anbieten möchte. Mein Ziel ist es, ein Buch zu veröffentlichen, das nicht nur meine Geschichte erzählt, sondern auch praktische Tipps und Ratschläge für andere bietet, die ihren eigenen Nebel lichten möchten.
Die Reise ist bei Weitem nicht abgeschlossen, aber ich bin dankbar für jeden Schritt, der mich meinem wahren Selbst näherbringt und mir zeigt, dass Veränderung möglich ist – mit der richtigen Ernährung, der richtigen Einstellung und einer Portion Hartnäckigkeit.